Das BarCamp für Gründer in NRW – Go4itCamp in Dortmund

Das BarCamp-Format ist mir eines der liebsten Konferenzformate, weil es so schön unkonventionell ist und sich jeder beteiligen kann. Es ist sogar mehr als erwünscht, dass sich beteiligt wird, denn keiner ist hier Zuschauer – Sprecher und Teilnehmer zugleich.

BarCamp kurz in acht Regeln erklärt

Am Besten bringen das die wenigen BarCamp-Regeln zum Ausdruck:

  1. Du sprichst über das Barcamp.
  2. Du bloggst über das Barcamp.
  3. Wenn Du präsentieren möchtest, schreibt Deinen Namen und Dein Thema in einen der Sessionslots/beteiligst Dich an der Sessionplanung.
  4. Nur drei Wörter (Tags) zur Vorstellung.
  5. Es gibt so viele Session parallel, wie es der Veranstaltungsort erlaubt.
  6. Keine vorangekündigten Präsentationen, keine Touristen sondern nur Teilnehmer.
  7. Präsentationen dauern so lange wie sie dauern oder bis die folgende Präsentation beginnt.
  8. Wenn es Dein erstes Mal auf einem BarCamp ist, dann musst Du präsentieren (Ok, Du musst nicht wirklich, aber Du solltest versuchen mit jemandem gemeinsam zu präsentieren oder zumindest aktiv Fragen stellen und ein interaktiver Teilnehmer sein).

In meinen Augen das perfekte Format zum Wissensaustausch. Daher habe ich mich als Gründerin auch gefreut, dass es nun ein BarCamp für Gründer bzw. zum Thema Gründen direkt vor der Haustür gab. Das Go4itCamp fand am Samstag, 03. September 2016 in der BIG Krankenkasse in der Rheinische Straße in Dortmund statt und nahm sich diesem Thema an.

Go4itCamp – Das erste BarCamp für Gründer in NRW

Das als Tagescamp ausgelegte Go4itCamp war gut besucht, auch wenn es durchaus mehr Menschen hätten sein können. Die Räumlichkeiten hätten auf jeden Fall mehr Menschen vertragen. Dennoch fand ich es auch einmal sehr angenehm, dass es nicht extrem voll war. So entstand eine entspannte Atmosphäre. Ebenso positiv fand ich, dass das Thema Gründungswillige, neue und alte Gründer sowie Anbieter von Lösungen für Gründer (z.B. die Organisatoren: Dortmunder Wirtschaftsförderung und der Anbieter von Bürolösungen Work Inn) anzog und nicht die typischen BarCamper anzutreffen waren. Dadurch kam es natürlich auch zu ein paar Missverständnissen, da das Go4itCamp durchaus viele BarCamp-Neulinge anzog. Dies wurde vor allem bei der Sessionplanung und auch bei der Abschlusssession deutlich. Einige Dinge hätte da im Vorfeld besser erklärt werden sollen, aber dies ist ein Learning, welches bei der nächsten Ausgabe bestimmt berücksichtigt wird. Eine nächste Ausgabe sollte es auf jeden Fall geben!

Das Problem offizieller Hashtag

Persönlich fällt mir nach vorangegangenen Veranstaltungen leider immer wieder auf, dass der offizielle Hashtag nicht oder nur sehr am Rande kommuniziert wird, wenn denn überhaupt einer existiert und nicht von der Community vorgegeben wird. Auch beim Go4itCamp gab es in der letzten Mail vor der Veranstaltung und auch in der Begrüßung und Erklärung zum BarCamp keine Kommunikation des Hashtags. Dabei leben BarCamps hauptsächlich auch von der Kommunikation via Twitter. Hier wird sich zum Thema ausgetauscht, Außenstehende können einen Einblick in die Veranstaltung erhalten und Sponsoren sehen, dass tatsächlich etwas passiert. Leider ist Twitter eine Nische in Deutschland, dennoch sieht man vor allem bei Veranstaltungen, dass diese sich mit dem Hashtag schnell in den Twittertrends weit oben behaupten können. Ein Austausch ist naheliegend und sollte durch einen nicht all zu langen, offiziell vorgegebenen Hashtag gefördert werden.

Auch hilft ein Feld für den Twitteraccount und eventuell für die drei Tags zur Vorstellung auf den Namensbadges, um besser ins Gespräch zu kommen. Am Besten auf beiden Seiten des Badges, welches sich bekanntermaßen gerne im Laufe des Tages dreht.

Themenvielfalt

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Es gab und es gibt auch immer noch so viele Themen, die das Go4itCamp verkraftet hätte. Mehr Räume oder auch zwei Tage wären hier durchaus möglich gewesen. Leider waren es dafür dann doch zu wenig Teilnehmer. Da hoffe ich auf die nächste Ausgabe des BarCamps. So reichte es aber auch oft schon für drei parallele Sessions, die in den Räumen der BIG stattfanden. Es gab dabei viele praktische Sessions für Gründer oder Gründungswillige, z.B. zum Corporate Design, dem Newslettertool Mailchimp oder allgemein zu rechtlichen Dingen im Internet. Vieles davon war für Einsteiger geeignet. Manches ging mir leider nicht tief genug. Aber so ist das halt manchmal mit den Vorträgen… 😉

Allgemeines

Generell war die Stimmung recht gut vor Ort und bis zum Ende fand ein reger Austausch zwischen den Teilnehmern statt. Für das leibliche Wohl wurde auch gut gesorgt. Danke dafür an die Veranstalter und an die BIG für die Bereitstellung der Räume. Nur eine kleine Anmerkung noch: bitte teilt doch vorab mit, dass Sessions live auf Facebook gestreamt werden. Vor allem auch auf Kanälen und Seiten, die so direkt nichts mit der Veranstaltung zu tun haben (weder Veranstalter noch Sponsor). Oft gibt es Sessions, die auf Vertrauen basieren und wo es einen sehr persönlichen Austausch gibt, der nichts im Internet zu suchen hat (z.B. eine Selbsthilfegruppe für Community Manager), weil es um vertrauliche Daten geht. Manche Menschen möchten auch einfach nicht gefilmt oder fotografiert werden. Dies sollte am Anfang angekündigt und abgeklärt werden, bitte.

Mein Vorschlag für die Sessionplanung

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Außerdem: Sessions bitte die Teilnehmer selbst ans Board hängen lassen oder zumindest den Slot aussuchen lassen und nicht in der Reihenfolge der Schlange einfach chronologisch anpinnen. Nicht jeder Teilnehmer ist schnell genug bei der Sessionplanung vorne und dann bis zum Ende des BarCamps vor Ort. Auch ein Name des Sprechers auf dem Sessionzettel (inkl. Twitteraccount) hilft, um sich später für eine Session zu entscheiden bzw. bei Nachfragen den Sprecher direkt zu kontaktieren. So kann auch vermieden werden, dass ein Sprecher mit zwei vorgestellten Sessions parallel zu sich selbst eine Session halten soll. 😉 Generell gilt eigentlich auch der Grundsatz „was hängt, hängt“ und keiner sollte einfach das Recht haben, eine Session umzuhängen. Auch nicht in Absprache mit allen Beteiligten, sonst gehen endlose Diskussionen los, dass ja z.B. zwei Sessions, die einen interessieren, parallel hängen. Dies kann immer wieder vorkommen und ist eigentlich eher die Regel bei BarCamps als die Ausnahme. Auch dies macht den Charme eines BarCamps aus, dass man für sich lernen muss, Prioritäten zu setzen.

Fazit

Hier konnten sich Gründer und zukünftige Gründer austauschen. Es gab Tipps und Tools zu verschiedenen Themen, die als Gründer gefühlt alle berücksichtigt werden sollten. Das BarCamp-Format eignet sich dafür überaus gut, auch wenn bei der ersten Ausgabe noch nicht alles rund lief. Doch weitere Ausgaben sollten folgen, um auch mehr Gründer untereinander bekannt zu machen, denn nichts ist so spannend, wie die Diversität der Gründerszene, die sich auch in den Themen der BarCamp-Sessions widerspiegelte.

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