re:publica24 – Who cares?

Der jährliche re:publica-Blues hat eingesetzt. Nach drei Tagen Festival bzw. Konferenz in Berlin auf der re:publica24 fällt mir das Ankommen im Alltag sehr schwer, denn ich vermisse die Gleichgesinnten, den Input und den Austausch. Die Gründer:innen der re:publica und das Team dahinter haben erneut drei Tage spannendes und abwechslungsreiches Programm – dieses Jahr zum Thema „Who cares?“ auf die Beine gestellt.

Seit 2010 fahre ich jedes Jahr zur re:publica, wenn nicht eine Pandemie dazwischen kommt. Selbst dann habe ich online eingeschaltet, wenn Johnny Haeusler, Tanja Haeusler, Andreas Gebhard und Markus Beckedahl eine der besten, schönsten und größten Festivals für und rund um die Digitale Gesellschaft in Berlin zusammengestellt haben. Schon lange nicht mehr eine „Bloggerkonferenz“, sondern die wichtigste Konferenz für die (digitale) Zukunft nicht nur unseres Landes.

Gesellschaftspolitische und private Relevanz der re:publica

Gesellschaftspolitisch relevant und bereichernd war auch die diesjährige re:publica in der letzten Maiwoche 2024. Drei Tage Berlin, die mich persönlich aus meiner Komfortzone geholt haben, inhaltlich bereicherten und Denkanstösse noch und nöcher boten.

Die Themenauswahl war dabei on point. Vor allem zu aktuellen Themen, die für mich beruflich interessant waren, aber auch all die Gesellschaft betreffenden Themen wie Fake News, Kampf gegen Rechts, ein Parteienverbot in Deutschland sowie Künstliche Intelligenz, Cybermobbing und Hatespeach fanden ihren Raum. Antisemtismus wurde genauso thematisiert wie das Metaverse und Spatial Computing.

Empfehlung daher außerhalb der Reihe, weil aber auch ein Michel Friedman rhetorisch nicht einzufangen war und es daher eigentlich kein gutes Panel war – „Antisemitismus in Deutschland: Vor und nach dem 07. Oktober 2023“. Weil es aber inhaltlich so wichtig und gut war, darüber zu sprechen.

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Wie gesellschaftlich relevant die re:publica geworden ist, zeigten nicht nur die Besucherzahlen, sondern auch die Besuche hochrangiger Politiker:innen, Wissenschaftler:innen und Medienschaffende.

Der lange Abschied von Twitter

Nach dem obligatorischen Opening am Montag schloss ich mich der Selbsthilfegruppe an der Stage 2 an, die sich ebenfalls „Verloren auf Plattformen“ fühlte. Im Gespräch dazu, was ich eigentlich also Fortsetzung meiner BarCamp-Sessions des letzten Jahres empfand, waren Johnny Haeusler, Patricia Cammarata („Das Nuf“), Simon Hurtz, Katharina Nocun sowie Dirk von Gehlen. Was auch zum Punkt passte, der kurz vor der re:publica24-Woche aufkam, wo die „Netzgemeinde“ sich online über die Konferenz austauschen wird.

re:publica24-Panel "Verloren auf Plattformen" - fünf Personen auf einer Bühne, vor einem großen Screen, Publikum im Vordergrund. Von links: Simon Hurtz, Katharina Nocun, Dirk von Gehlen, Patricia Cammarata, Johnny Haeusler.
„Verloren auf Plattformen“ – von links: Simon Hurtz, Katharina Nocun, Dirk von Gehlen, Patricia Cammarata, Johnny Haeusler.

Durch die Übernahme von Twitter und dem langsamen Zerstören der Plattform durch den rechtslastigen, Verschwörungstheorien verbreitende Milliardär aus Südafrika ist eine Plattformfragmentierung eingetreten, die die „Netzgemeinde“ gespalten und verstreut hat. Die einen schwören auf Mastodon, die nächsten empfinden BlueSky als gute Alternative – und seit Kurzem hat BlueSky auch DMs (Direct Messages) im Angebot – oder sind, wie ich, beim accountstarken Threads aus dem Meta-Universum unterwegs.

Wo lesen wir uns denn nun? – Nicht nur auf der re:publica24

Doch wo lesen wir nun unsere Inhalte? Wo findet der Austausch statt? Wir haben definitiv unsere Onlineheimat Twitter verloren und eigentlich können wir froh sein, dass Elon Musk vom Namen bis zur URL nun alles getilgt hat. Denn dieses Netzwerk hat schon lange – ja, auch schon vor seiner Übernahme – seinen ursprünglichen Charakter verloren. Nun ist Twitter eine Vergangenheit, an die wir getrennt von der jetzigen Plattform Erinnerungen haben und bewahren können und in Nostalgie versinken dürfen. Dies löst natürlich immer noch nicht das Dilemma, dass wir nun in alle Himmelsrichtungen verstreut sind.

Meine Hoffnung ist hier das Fediverse und dass alle Plattformen in der Zukunft untereinander kommunizieren können und durchsuchbar sind. Vielleicht ist es dann einfach egal, wer wo schreibt. Hauptsache, wir gehen online nicht verloren.

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Qual der Wahl – kollidierende Sessions auf der re:publica24

Nach dem klar war, wir können nicht überall online sein, kam diese Erkenntnis auch offline zum tragen. Wann wird klonen endlich möglich? Während Markus Beckedahl auf Stage 1 „Eine bessere digitale Zukunft ist immer noch möglich“ hielt, ging es auf Stage 8 um „Der Globale Süden in den Medien? Nobody Cares!“ und in der ZDF Meet Up Corner um „Gibt’s denn nur noch Krisen auf der Welt“ (ZDF-Mediathek). Alles sehenswert und vieles auch zum Nachsehen auf dem YouTube-Kanal der re:publica zu finden.

Ich hingegen brauchte ein wenig Abstand von Krisen und landete beim ARD Perspective Lab und einem Panel zum „Soundtrack meiner Jugend“. Wirklich war! Denn ich bin mit MTV, VIVA und auch Bands wie „Echt“ (ARD-Mediathek) großgeworden. Ein Teil dieser Generation macht heute was mit Medien und hat wunderbar-erfolgreiche Dokumentationen wie „Die VIVA-Story – zu geil für diese Welt!“ (ARD-Mediathek) für das Öffentlich-Rechtliche hervorgebracht. Über die Zeit, die Entstehung der Dokumentationen und über den Erfolg in den Mediatheken sprachen u.a. Ex-VIVA-Moderatorin Collien Ulmen-Fernandes und Head of Content ARD Kultur, Kristian Costa-Zahn. Wenn ich mich nicht vorher schon alt fühlte, dann jetzt.

re:publica24-Panel "Soundtrack unserer Jugend: Musikgeschichte zum Streamen" - Kristian Costa-Zahn, Joanna Gawronska, Collien Ulmen-Fernandes, Punke Djalilevand im ARD Perspective Lab vor einem Bildschirm und an einem Stehtisch, gebastelt aus einer Tonne.
„Soundtrack unserer Jugend: Musikgeschichte zum Streamen“ – Kristian Costa-Zahn, Joanna Gawronska, Collien Ulmen-Fernandes, Punke Djalilevand im ARD Perspective Lab

Präsenz der Öffentlich-Rechtlichen auf der re:publica24

Generell war das Programm von ARD und ZDF an den beiden Tagen in ihren Partnerständen spannend und informativ. Dazu auch von weiter weg gut verfolgbar. Dank des neuen Audio-App-Systems, welches die re:publica dieses Jahr nutzte, konnte man sich in bestimmte Talks einwählen und die bequem mit den eigenen Kopfhörern und dem eigenen Smartphone hören. Vor allem, wenn es sehr voll war, habe ich mir so ab und zu einen bequemeren Platz gesucht und von dort aus gelauscht. Denn viele Talks waren Diskussionen ohne Präsentationen und somit wie ein Podcast zu konsumieren.

Doch bei Jo Schück habe ich mir beim ZDF direkt einen Platz gesichert. Seit dem er aspekte am Freitagabend moderiert, schaue ich die Kultursendung noch häufiger, denn Jo und das Team bringen oft unbequeme Themen, die mich aber packen. Genauso gut moderierte er auch den Talk „Ist die Demokratie noch zu retten?“ (ZDF-Mediathek) mit Hedwig Richter, Professorin an der Universität der Bundeswehr in München und Veith Selk, Politik- und Sozialwissenschaftler an der TU Darmstadt.

re:publica24-Panel "Ist die Demokratie noch zu retten?" im ZDF Meet Up Corner - Jo Schück, Hedwig Richter, Veith Selk (von links) sitzen auf Stühlen auf einer kleinen Bühne, links dahinter das ZDF-Logo, rechts ein großer Monitor.
„Ist die Demokratie noch zu retten?“ im ZDF Meet Up Corner – Jo Schück, Hedwig Richter, Veith Selk (von links)

Sag, wie hast Du’s mit der Demokratie?

Auffällig viele Panels drehten sich so unmittelbar vor der Europawahl natürlich um Politik. Dazu möchte ich auch noch viele Talks nachsehen, doch ich weiß, dass ich dazu viel Disziplin an den Tag legen muss, um das wirklich zu machen. Seien wir doch ehrlich. Sobald uns der Alltag wieder hat, ist es schwer uns Zeit zu nehmen, um Videos anzusehen. Jedenfalls für sicherlich einen Teil von uns.

Lohnen soll sich Jean Peters (correctiv) „Geheimplan gegen Deutschland – Die enge Verbindung zwischen AfD und Neonazis“ auf Stage 1 oder auch „Was, wenn die doch Recht haben? Der Kampf gegen Desinformation zwishcen Nachrichtenkompetenz, Faktenchecks und Medienregulierung“ mit u.a. Thomas Krüger, dem Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung sowie Eva Flecken, Direktorin der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb).

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Richtig gut war auch Bijan Moini, der mit „Nun sag‘, wie hast Du’s mit der AfD – verbieten oder nicht?“ die Gretchenfrage im aktuellen Politikgeschehen stellte. Gemeinsam mit Max Steinbeis, der davor auf Stage 2 mit „Die Demokratie verteidigen: Ein Aufruf zu zivilem Verfassungsschutz“ einen ebenfalls vielbeachteten Talk hielt, stellten sie sich auch anschließend in einem Meet-up Fragen des Publikums. Da merkte ich auch wieder den Kern der re:publica24, der uns schon vor Jahren zusammenbrachte und aus dem immer noch die besten Vorträge über den Call for Papers generiert werden – eine Masse an ähnlich tickenden Menschen, die nicht nur eine Bühne wollen oder brauchen, sondern sich aktiv einbringen, an Diskussionen interessiert sind sowie an Veränderung.

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Auch der Ernstfall wurde geübt – „Was tun, wenn die AfD an die Regierung kommt“ mit Arne Semsrott:

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Politiker:innen auf der re:publica24

Zu vielen wichtigen Themen war auch ein Teil der Regierung und hochrangige Politiker:innen auf der re:publica24 zu Gast. Während sich das Bundesministerium für Verkehr und Digitales über einen Stand quasi Platz für Volker Wissing kauften und dieser als „Top Act“ am ersten Tag am Stand war, wurden andere Minister:innen zu Talks auf den diesjährigen Bühnen eingeladen.

Allen voran möchte ich hier das sicherlich als angenehm empfundene Gespräch mit Deutschlands erster weiblicher Außenministerin, Annalena Baerbock, mit re:publica-Gründer Johnny Haeusler hervorheben.

re:publica24-Panel auf Stage 1 "Außenpolitik in gewendeten Zeiten: Außenministerin Baerbock im Gespräch mit Johnny Haeusler" - Sitzend vor einem großen Screen, Annalena Baerbock links, Johnny Haeusler rechts.
„Außenpolitik in gewendeten Zeiten: Außenministerin Baerbock im Gespräch mit Johnny Haeusler“

Daneben waren aber auch andere Politiker:innen auf den Bühnen, meist auf Partnerbühnen, wie z.B. dem WDR-Europaforum (Stage 6). Saskia Esken und Marina Weisband sprachen zum Thema „Die Zukunftsfähigkeit des Sozialstaats“ auf Bühne 3 des Partners Wohlfahrt Digital am Dienstag, Ex-Bundespräsident Gauck folgte am Mittwoch direkt auf Vizekanzler, Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (im Gespräch mit Louis Klamroth, WDR Website) beim Panel „WDR Europaforum: Diskutieren? Ignorieren? Differenzieren? Vom zivilgesellschaftlichen Umgang mit Populist:innen und Extremist:innen“ (WDR Website).

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Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach traf sich mit Johnny zum Gespräch „Wie geht’s uns denn heute?“.

Wissenschaftliche Themen

Spannend war auch alles rund um Wissenschaft. Auch hier gab es Talks mit Politikbeteiligung, u.a. „Who Cares: Verfolgte und bedrohte Wissenschaftler:innen in Deutschland und weltweit“ am Dienstag mit der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger.

Dazu kamen auch Themen die Klimakrise betreffend sowie wie die Medien und auch Teile der Politik damit umgehen. Spätestens seit den aktuellen Hochwasserlagen in Süddeutschland wieder tagesaktuell. Es ist nicht mehr nur Fünf vor Zwölf. Es ist eher 30 Sekunden davor!

Keynote "Gesunde Menschen gibt es nur auf einer gesunden Erde" - Eckart von Hirschhausen vor einem großen Screen, Publikum im Vordergrund.
Keynote „Gesunde Menschen gibt es nur auf einer gesunden Erde“ – Eckart von Hirschhausen

Eindrücklich verdeutlichte Dr. med. Eckart von Hirschhausen dies in seinem Vortrag, der den Zusammenhang verdeutlichte, dass nur mit einer gesunden Erde auch ein gesunder Mensch existieren kann. Wie ungesund die Auswirkungen sein können, zeigt auch die Serie „Extrapolations“ (Apple TV+), wenn wir unsere Klimaziele nicht endlich ernsthaft angehen.

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Im nachfolgenden Panel auf Stage 6 besprach er dann mit u.a. Christian Stöcker, wie wir Narrative positiver setzen und erzählen können.

Auch Diplom-Meteorologe und Wettermoderator des ZDF, Özden Terli, erklärte noch einmal eindringlich, dass wir keine Zeit mehr haben, uns mit Leugner:innen rumzuärgern. Leider hatte er den Eröffnungstalk am Mittwoch („Tomorrow comes today“) auf Stage 1 und der Saal füllte sich nur langsam, da auch am dritten Tag die Einlasskontrollen für manchen länger dauerten als erwartet. Dazu wirkte er sehr nervös und hatte nur einen Ordner mit Videos und Fotos statt eine Präsentation, was ihm sichtlich technische Probleme bereitete. Gerne hätte ich ihm mütterlich in den Arm genommen und ihm außerdem noch einen Kurs angeboten, wie er es sich mit seinem Mac ein wenig einfacher machen könnte. Dennoch: Inhaltlich aufrüttelnd und genau das war das, was absolut nötig ist. Aktuell leider nur im aufgezeichneten Livestream von Stage 1 und nicht als Einzelvideo auf YouTube zu finden.

Den wohl prägendsten Satz aber hatte Harald Lesch parat. Der Astrophysiker war u.a. mit Luisa Neubauer im Gespräch auf Stage 2 zur Mobilität der Zukunft. Ein weiteres Thema, das mich sehr umtreibt. Doch sein Satz ist für mich das, was ich auf jeden Fall mit aus der re:publica24 und für die Zukunft mitnehme:

„Physik gilt auch dann, wenn Du es (in der Oberstufe) abgewählt hast.“

Harald Lesch, re:publica24

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Was ich verpasst habe, was mich freute und mich ärgerte

Es gab so viele spannende Sessions. Vor allem auch an Bühne 4, die zur Tincon gehörte und leider nicht aufgezeichnet wurde. Die „Jugendvariante“ der re:publica24 war dieses Jahr sehr gut integriert und die Mischung von 4.000 Jugendlichen verlieh dem Geschehen einen jugendlichen Touch. Aber auch ein strategischer Move. Viele BarCamps und andere Veranstaltungen im digitalen Bereich haben das Problem, dass der Nachwuchs nicht auf die Veranstaltung aufmerksam wird. Mit dem schrittweisen Heranführen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch die Tincon an die re:publica24 sichert sich diese frühzeitig die Besuchenden der Zukunft!

Doch auch das Programm der Tincon empfand ich als bereichernd. Gerne hätte ich den Talk rund um Schönheitsideale in Social Media gesehen und welche Wirkung dies auf vor allem junge Menschen hat. Doch diese Idee hatte nicht nur ich und so gab es für mich kein Reinkommen in den Talk, bei dem zalreiche Menschen bis in den Vorraum standen um zuzuhören.

Auch zu TikTok gab es im Rahmen der Tincon einige gute Talks, u.a. „#reclaimtiktok: Warum wir TikTok nicht den Rechten überlassen dürfen“, denn TikTok ist die Plattform, auf der 18-24-Jährige die größte Nutzergruppe darstellt und gerade im Vorfeld der Europawahl sowie Landtagswahlen interessante Wahlberechtigte. Daher ist vor allem die AfD dort sehr aktiv. Magdalena Hess zeigte, wie dem entgegen gewirkt werden kann. Sobald ich diesen Talk online finde, verlinke ich ihn hier.

Verpasst

Was ich ehrlich gerne gesehen hätte: Die Panels rund um den Paragraphen 218. Als Frau mit ostdeutschem Hintergrund kenne ich es aus der eigenen Familie, wie sinnvoll hier die DDR-Regelungen waren und wie weit die Rechte der Frau. An dieser Stelle wünsche ich mir immer, dass wir nach den 4+2-Verträgen uns mit einer gemeinsamen, neuen Verfassung beschäftigt hätten. Denn an vielen Stellen wären wir feministisch gesehen viel weiter und müssten nicht immer noch um §218 streiten. Diesen Talk von Laura Dornheim werde ich mir also noch ansehen müssen.

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Oder auch „Stop Hate Speech: Strategien für eine Kommunikation frei von Hass und virtueller Gewalt“:

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Sowie „Was, wenn Instagram sagt, ich habe ADHS?“:

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Weitere Empfehlungen, die auch ich noch sehen muss

Kleiner Rant

Danke dieser unglaublichen Vielfalt und der Wichtigkeit vieler Themen der re:publica24 kann ich es nicht verstehen, warum manche sich ein Ticket für die ausverkaufte Konferenz kaufen und hunderte von Euros für Unterkunft, Anreise und Verpflegung ausgeben, aber keinen der Talks ansehen. Networking und Besaufen kann man echt billiger haben. Dazu empfinde ich das auch bei einer ausverkauften Veranstaltung als unfair den gegenüber, die gerne noch gekommen wären und zwar für die Talks. Denn einige wurden halt nicht aufgezeichnet, kann man nicht online nachsehen.

Ernsthaft: Wenn Du Dir Zeit freischaufelst, um die Talks hinterher anzusehen – warum dann nicht gleich nur online? Würde ggf. auch Urlaubstage sparen und vom Geld halt nicht zu sprechen. Es gibt so viele Anlässe pro Jahr, bei denen man immer wieder einen Teil der Leute sieht. Denn seien wir mal ehrlich: selbst bei 30.000 Besuchenden trifft man sich meist in der gleichen Bubble. Die Menschen, die man gerne sehen möchte. Vielleicht ist es leichter, dies auf der re:publica zu tun. Dennoch wäre mir das nicht das Geld wert und würde so auch niemanden einen Platz wegnehmen, der vielleicht sich gerne persönlich und beruflich weitergebildet hätte. Aber nun denn: Nicht meine Entscheidung. Ich find’s nur einfach Sch***e. Aber genug des Rants.

Dann hoffe ich, dass wir uns in Hamburg bei der zweiten Ausgabe der re:publica x Reeperbahnfestival im September oder spätestens im Hof bei der re:publica25, auch wenn deren Termin noch nicht feststeht. Leider dann wohl nicht mehr mit dem berühmt-berüchtigen Social-Media-Recht-Update. Danke an Henning Krieg und Thorsten Feldmann für die letzten 15 Jahre!

Monitor mit Sessiontitel/Folien zum "Saisonrückblick Social-Media-Recht 2023/2024: Finale" von Thorsten Feldmann, Henning Krieg.
„Saisonrückblick Social-Media-Recht 2023/2024: Finale“ von Thorsten Feldmann und Henning Krieg.
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