Twitterlexikon (2): Was ist ein Tweet?

Tweets – nicht zu verwechseln mit Tweed (Stoff) – sind die Statusmeldungen auf dem Kurznachrichten- und Microbloggingdienst Twitter, die Sie sich ähnlich einer SMS vorstellen können. Im Gegensatz zur SMS sind Tweets aber um 20 Zeichen kürzer, d.h. statt 160 Zeichen (SMS) stehen Ihnen als Verfasser maximal 140 Zeichen für einen Tweet zur Verfügung.

Allgemeines zu Tweets

Grundsätzlich sind Tweets eines Twitternutzers bzw. Accountinhabers öffentlich. Die Statusupdates können somit über das Profil des Twitterers (twitter.com/username) auch jederzeit von Nichtnutzern aufgerufen und gelesen werden. Bei privaten Profilen sind die Tweets nur den Followern des Accounts zugänglich. Über die interne Twittersuche, Suchmaschinen, speziellen Tools für die Analyse und das Monitoring von Twitter können öffentliche Tweets aufgefunden werden.

Die interne Suche von Twitter zeigt Ihnen dabei nur Ergebnisse der maximal letzten sieben Tage an. Auch die Anzahl der pro Profil angezeigten Tweets sind von Twitter beschränkt. Einen kompletten Zugriff auf alle Tweets, die von allen Profilen seit Gründung des Dienstes im Jahr 2006 veröffentlicht wurden, erhalten Sie meist nur über kostenpflichtige Dienstleister, z.B. aus dem Monitoringbereich. Dieser sog. Firehose-Zugang ist ein Teil des Geschäftsmodells von Twitter.

Fügen Sie Links (z.B. zu einem Blogpost oder Video) egal welcher Länge in einen Tweet ein, so kürzt Twitter automatisch den Link mittels dem eigenen URL-Shortener t.co auf 23 Zeichen. Auch externe URL-Shortener verfügen über diese Möglichkeit. Diese Dienste bieten Ihnen auch oft Analytics rund um den Link an, z.B. wie oft dieser Link auf Twitter angeclickt wurde.

23 Zeichen werden auch benötigt, wenn Sie ein Foto anhängen. Externe Tools und Apps zeigen diese Fotos oft mit dem Link mit dem Format pic.twitter.com an. Auf der Weboberfläche wird das Bild prominent eingebunden, der Link hingegen nicht angezeigt. Insgesamt können Sie vier Fotos in einen Tweet hochladen. Dies hat keinen Einfluss auf die Anzahl der verwendeten Zeichen. Egal, ob Sie 2 oder 4 Fotos hochladen – es werden immer 23 Zeichen benötigt.

Foto- und Standorteinstellungen für Tweets
Foto- und Standorteinstellungen für Tweets

Hat ein User außerdem in seinen Einstellungen das Markieren auf Fotos erlaubt, können Sie diese Twitternutzer auf den angehängten Fotos erwähnen, was wiederum keinen Einfluss auf die Zeichenanzahl hat.

Sind außerdem GPS-Daten aktiviert, können Sie bei jedem Tweet Ihren Standort angeben. Dies ist individuell für jeden Tweet (de-)aktivierbar. Die Anzeige des Standorts kann in den Einstellungen des Accounts auch permanent unterbunden werden.

Wenn Sie Ihre Startseite, also Ihre Timeline aufrufen, dann sehen Sie immer die Tweets der Accounts, denen Sie aktiv folgen. Über die Suche und Hashtags können Sie sich Tweets von Accounts anzeigen lassen, denen Sie nicht folgen und so neue, interessante Inhalte und Accounts entdecken und folgen.

Wie veröffentlicht man einen Tweet?

Tweets können Sie auf verschiedene Weisen veröffentlichen. Es ist möglich, Statusmeldungen über die Weboberfläche (twitter.com), über die offizielle Twitter-App für Smartphones, über Drittanbieter-Apps wie z.B. Tweetbot oder über Redaktionstools, die auch Twitteraccounts mit abdecken, zu veröffentlichen. In manchen Ländern ist es auch möglich, die Nachrichten per SMS zu veröffentlichen. Obwohl für Twitter keine Kosten anfallen, fallen beim Versenden von SMS ggf. Gebühren beim Provider an. Bei fast allen Diensten zählt beim Schreiben die Zeichenanzahl herunter und ermöglichen Ihnen so eine Kontrolle über die verbleibenden Zeichen.

Zeichenzähler bei Tweets
Zeichenzähler bei Tweets

Möglichkeiten in Bezug auf Community Management

Eigene Tweets können jederzeit gelöscht werden. Andere Accounts können auf Ihre Tweets antworten, sie über verwendete Hashtags auffinden, Faven und ReTweeten. Für das Community Management sind Tweets von fremden Accounts schwierig. Sie können im Gegensatz zu Facebook weder verborgen noch gelöscht werden, wenn sie gewaltverherrlichende, werbende oder pornographische Inhalte in Bezug auf Ihre eigene Marke, Ihr Produkt oder Ihr Unternehmen enthalten. Die einzigen Möglichkeiten, gegen solche Inhalte vorzugehen sind: den User stumm zu schalten oder zu entfolgen (falls Sie dem entsprechenden Account folgen), diese Inhalte zu melden und damit den User von weiteren Nachrichten an Sie zu blockieren. Diese Funktionen erreichen Sie über die drei Punkte unter dem eigentlichen Inhalt.

Tweets melden, User stumm schalten oder melden
Tweets melden, User stumm schalten oder blockieren
Tweets und User melden, User blockieren
Tweets und User melden, User blockieren

Tweets können Sie auch als Direktnachricht (Direct Message, DM) an andere Accounts weiterleiten ebenso per E-Mail an Personen, die eventuell keinen Twitteraccount besitzen oder denen Sie keine Direct Messages schicken können. Diese Möglichkeiten bieten sich zum Beispiel an, wenn Sie kein Redaktionstool mit Zuweisen von Tweets benutzen. Somit können Sie dennoch Tweets an unterschiedliche Benutzer delegieren.

Benötigen Sie Tweets als Content z.B. für Landingpages oder Blogposts, dann bietet Twitter auch die Funktion des „Embeddings“ (Einbetten). Dabei wird der originale Inhalt auf der entsprechenden Seite angezeigt.

Beispiel:

Funktion „Einbetten“:

Einbettenfunktion von Tweets
Screenshot der Einbettenfunktion von Tweets

eingebundener Tweet:

Weitere Möglichkeiten – Analytik und Archiv

Um die Performance Ihrer Tweets zu überprüfen, bietet Twitter seit 2014 für jeden Account eigene Analytikzahlen an. Diese können für jeden Account rechts oben, über das sich unter dem Profilbild befindlichen Menü, bzw. https://analytics.twitter.com/ aufgerufen werden. Die dort befindlichen Daten lassen sich als .csv-Datei exportieren und somit archivieren und für ein Reporting aufarbeiten.

Analytiks von Tweets
Analytiks von Tweets

Wenn Sie die komplette Historie Ihrer Tweets benötigt oder diese archivieren möchten, ist es möglich, unter den Accounteinstellungen das eigene Twitterarchiv abzurufen. Als Excel-Tabelle werden dann Tweets und ReTweets nach einer kurzen Wartezeit zusammengefasst, abgespeichert und Ihnen zum Download zur Verfügung gestellt.

Tweetarchiv
Tweetarchiv

Fazit

Sie sehen, die Welt des Tweets bietet mehr als nur eine kurze, schnelle Nachricht in 140 Zeichen. Verfolgen Sie weiterhin mein Twitterlexikon, um noch mehr in das Universum Twitter abzutauchen und um herauszufinden, ob Twitter nicht auch ein Teil Ihrer Content Strategie und Ihres Content Marketings werden sollte.

Im Laufe der Reihe werde ich regelmäßig weitere Begriffe aus Twitter erklären. Welche Begriffe sind Ihnen noch unklar? Ich freue mich um jede Anregung, um meine Inhalte zu verbessern. Danke.

 

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